Kippflügel bei Wasservögeln – bitte jetzt wieder die Augen danach offen halten!

Es ist Hochsaison, überall sind Wasservogelkinder zu sehen. Sicherlich leiden auch in diesem Jahr wieder einige unter den sogenannten „Kippflügeln“. Jetzt sind alle Spaziergänger und Parkbesucher gefragt – je eher ein Kippflügel erkannt wird, desto leichter und schneller kann die Störung vollständig behoben werden.

KipCanadapflügel sind eine Entwicklungsstörung, die vor allem bei Gänsen aller Rassen leider nicht selten ist. Eine Gelenkschwäche führt dazu, dass ein Teil des Flügels sich immer weiter verdreht, bis die Schwungfedern seitlich abstehen oder sogar auf dem Boden schleifen. Die betroffenen Tiere sind flugunfähig und auch nicht wendig genug, um potentiellen Feinden schnell genug zu entkommen – ihre Überlebenschancen sind in Freiheit also auf die Dauer schlecht. Die Fehlstellung scheint die Tiere auch zu stören, sicherlich ist sie auch mit Schmerzen verbunden.

Verursacht wird diese Störung vermutlich durch Fehlernährung. Die Theorie der vererbbaren Schwäche erscheint unwahrscheinlich, da Tiere mit einer solchen Behinderung selten überhaupt Gelegenheit haben sich fortzupflanzen. Die Gans wird damit nie fliegen können, was für eine Gans, die zu den Zugvögeln gehört, besonders bitter ist.

 

Früh genug erkannt sind Kippflügel aber durchaus heilbar! Durch vorübergehendes Bandagieren des Flügels und entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zur Stärkung können Fehlstellung und Schwäche behoben werden.

kippfl├╝gelgans geheilt

Die Fotos zeigen, wie sogar eine fast ausgewachsene Gans nur durch gezielte Bandagen geheilt werden konnte. Bild 1 zeigt die massive Behinderung, auf Bild 2 sieht man die Bandagen kurz vor ihrer Entfernung. Auf Bild 3 kann man den Flügel in komplett richtiger Stellung erkennen – das Tier ist geheilt und sogar flugfähig. Es wurde wieder am Fundort, in seine gewohnte Umgebung, in die Freiheit entlassen.

Grundsätzlich gilt: je früher ein Kippflügel erkannt wird, desto leichter und schneller lässt er sich beheben. Allerdings gilt auch: je jünger der Vogel ist, desto schwerer sind die Kippflügel zu erkennen. Die kleinen noch nicht ausgebildeten Flügel stehen nur wenig zur Seite ab. Je mehr Schwungfedern wachsen, desto mehr nimmt die Störung durch das Gewicht der Federn zu und wird dadurch deutlicher sichtbar.

Bitte schauen sie jetzt genau hin – bei sehr jungen Gänsen genügen schon einige Tage und leichte Bandagen, bis die Tiere uneingeschränkt wieder in die Freiheit entlassen werden können.

Helfen Sie uns bitte helfen und melden Sie sich bei uns, auch wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Wir kommen gerne schauen – falls sich der Verdacht nicht bestätigt – umso besser!

Die Entenhotline nimmt Ihre Hinweise unter der bekannten Nummer entgegen: 0172 2016928.